Silberhochzeit von Elisabeth und Heinrich Bohne 1906
Silberhochzeit von Elisabeth und Heinrich Bohne 1906

Dieses, von dem Korbacher Fotografen Wilhelm Stremme im Jahr 1906 angefertigte Bild zeigt das Ehepaar Bohne mit seinen 8 Kindern. Eigentlich hatten die Bohnen 9 Kinder, aber Tochter Elisabeth war schon 1888, ein Jahr nach ihrer Geburt verstorben.

Die Familie besaß damals schon das Haus Violinenstraße 8, das dort an der Stadtmauer steht und bis 1995 von einer Enkelin des Silberpaares bewohnt wurde.

Der Flurschütz Heinrich Bohne (1855-1912)

Heinrich Bohne wurde 1855 als Sohn des Blechschmieds Georg Heinrich Ludwig Bohne geboren. Seine Mutter war Marie Henriette Wilhelmine Schmale. Er wurde von seinem Vater in die Lehre genommen, übte aber später das Amt eines Städtischen Flurschützen aus.

Zur Stadtpolizei gehörend, hatte er die Gemarkung zu überwachen und Flurdiebstähle zu verhindern oder anzuzeigen.

Heinrich Bohne heiratete 1881 Elisabeth Schnautz, die Tochter eines Bergmannes aus Frohnhausen bei Dillenburg. Er hatte sie wohl auf seiner Wanderschaft kennengelernt.

Im Alter von 57 Jahren starb Heinrich Bohne; seine Frau aber erreichte ein Alter von 83 Jahren und starb erst 1944.

Der älteste Sohn Carl (1882-1955)

 wurde Eisenbahner, heiratete und lebte mit seiner Familie in Eisenach.

Er ist auf dem Familienbild oben links als Soldat zu sehen. Von ihm stammt eine Tochter Erika, die in Eisenach lebte.

Der Sohn Heinrich (1883-1957)

 ist hier ebenfalls in Uniform (oben rechts) zu sehen. Er heiratete Marie Schröder (1881-1961) und hatte mit ihr die Kinder Luise Ludwig und Heinrich.

Heinrich Bohne war Stadtsekretär und auch mit polizeilichen Aufgaben betraut. Als leidenschaftlicher Jäger und Schütze schoß er im Auftrage der Stadt Spatzen ab und fing mit einer Kastenfalle die Ratze (Marder, Iltisse und Wiesel) die es früher recht häufig im Stadtgebiet gab.

 

Der Sohn Friedrich (1885-1965)

 wurde meist "Fritz" genannt und war von Beruf Gärtner. Er heiratete 1911 Anna Wilke und hatte aus dieser Ehe 3 Töchter: Ida, Elisabeth und Anna.

Nach dem frühen Tode seiner Frau heiratete er Marie Behle aus Obernburg. Fritz Bohne steht auf dem Bild in der oberen Reihe ganz links.

Die Tocher Luise (1886-1938)

 sitzt auf dem Familienbild neben dem Vater. Sie blieb unverheiratet, da sie kränklich war und nach langem Siechtum starb.

Der Sohn Ludwig (1889-1975)

 ist auf dem Bild links neben der Mutter zu finden. Er wurde Friseur und heiratete 1912 in Kassel Gertrude Rosenthal, mir der er 4 Kinder hatte: Albert, Hermann, Ludwig und Gertrud.

Im Jahr 1912 gründete er in Korbach das heute noch bestehende Geschäft. Die erste Frisörstube eröffnete er in dem heute nicht mehr vorhandenen Hause Kirchstraße 14 (Haus Schaette). Darauf zog er in das Eckhaus Stechbahn19 (Mirk, Bonhage-Museum) und dann in das Haus Marktplatz 7 (Limperg, Anjas Friseur Stube).

Das heutige Wohn- und Geschäftshaus Stechbahn 11 kaufte er 1937 von dem Kaufmann Arthur Kohlhagen.

Sein Sohn und Nachfolger im Beruf, Albert Bohne, richtete darin 1955 einen modernen Herren- und Damensalon ein, den nun schon der Enkel Albert mit seiner Frau Hannelore und dem Urenkel Oliver betreibt. 

Ludwig als Friseur in Melsungen und als Sanitäter
Ludwig als Friseur in Melsungen und als Sanitäter

Der Sohn Hermann (1890-1951)

 steht oben in der Mitte des Bildes. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung, war bei der Ortskrankenkasse angestellt und leitete zuletzt mit seiner Frau das städtische Altersheim. Er heiratete 1920 Karoline Viering aus Külte und hatte mit ihr eine Tochter Brunhilde.

Die Tochter Anna (1892-1978)

 ist ganz rechts auf dem Foto zu sehen. Sie blieb ledig und war eine begehrte Köchin und Schneiderin. Nach dem Tod der Mutter erbte sie das elterliche Haus in der Violinenstraße, daß sie ihrem Neffen Heinrich Bohne vermachte.

 

Der Sohn Reinhard (1895-1959)

 ist das jüngste Kind der Familie und steht auf dem Bild zwischen den Eltern. Er wurde Buchhalter und hatte eine Anstellung bei den Continental Werken.

Im Jahre 1921 heiratete er Minna Meißner aus Kasel und hatte mit ihr die Kinder Hans, Anneliese und Ilse. Die Familie wohnte in dem Lebachschen Hause Prof.-Kümmel-Straße 14.